Oberwalliser Projekte trumpfen auf

... am nationalen Energietag in Locarno (15.10.2019)

Drei Oberwalliser Projekte mit Vorbildcharakter ausgezeichnet

Am 11. Oktober fand in Locarno der diesjährige «nationale Energietag» statt. Am nationalen Energietag, der jährlich in einer anderen Schweizer Stadt stattfindet, steht die wichtige Rolle der Gemeinden in der Schweizer Energiepolitik im Mittelpunkt. Gleich drei Oberwalliser Projekte wurden dieses Jahr in Locarno für Ihren Vorbildcharakter ausgezeichnet.

Das diesjährige Thema war die interkommunale Zusammenarbeit im Rahmen der «Energie­Regionen», einem Programm von EnergieSchweiz für Gemeinden. Auf allen Gebieten – Entwicklungsplanung und Raumordnung, kommunale Gebäude und Anlagen, Energieversorgung, Mobilität, interne Organisation und Kommunikation – werden angrenzende Gemeinden dazu ermutigt, zusammenzuarbeiten. Sich zu vereinen ist zu Beginn nicht immer einfach. Man lernt jedoch voneinander, teilt miteinander und wird gemeinsam stärker, um die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen.

energieregionGOMS war Pilotregion

Die energieregionGOMS hat am Energietag mit einem Hauptreferat den Beweis für erfolgreiche kommunale Zusammenarbeit geliefert. Sie war bei ihrer Gründung 2007 die erste Energie Region der Alpen und kann mittlerweile auf 12 Jahre Erfahrung zurückblicken. Patrizia Imhof, Leiterin der Geschäftsstelle energieregionGOMS konnte am nationalen Energietag beste Werbung für das Goms machen und aufzeigen: Energie ist ein Motor in der Regionalentwicklung. Bei der regionalen Energieproduktion konnte seit 2007 eine Zunahme von 10 % verzeichnet werden. Damit produziert die Region 10-mal mehr Strom als sie selber verbraucht. Und schafft Wertschöpfung vor Ort. Rund 60 Mio CHF werden jährlich im Goms durch die Produktion erneuerbarer Energien in Wert gesetzt. Und auch im Klimaschutz nehmen Energie Regionen eine zentrale Rolle ein: die CO2-Emissionen konnten in der energieregionGOMS in zehn Jahren um einen Fünftel reduziert werden.


Patrizia Imhof, Leiterin der Geschäftsstelle energieregionGOMS präsentierte am nationalen Energietag die energieregionGOMS als eine der ersten Energie Regionen der Alpen.

Schule Saas erste Oberwalliser Energieschule

Am nationalen Energietag durften Cinzia Bodenman und Tristan Lodigiani stellvertretend für Ihre Schule Saas, das Label Energieschule abholen. Die Schulen Saas sind damit die erste Oberwalliser Schule die für Ihr Engagement im Bereich Energie ausgezeichnet wurde. Zur Auszeichnung «Energieschule» gehören neben der kontinuierlichen Senkung des Energieverbrauchs im Schulhaus bei einem zunehmenden Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtverbrauch auch die Sensibilisierung von Schüler, Lehrpersonen und dem Schulpersonal im Umgang mit Energie und Mobilität. «Saas-Fee ist seit 2002 Energiestadt und wir möchten mit der Auszeichnung Energieschule auch in den Schulen einen Beitrag leisten und Kinder bereits frühzeitig beibringen, dass Energie nicht endlos zur Verfügung steht», erklärt Konstantin Bumann, stellvertretender Schuldirektor der Schulen Saas. Die Schule hat ein Jahresprogramm geplant, welches die Schüler aller Altersklassen spielerisch an die Thematik heranführte. Am 1. Energie-Erlebnistag haben die Kinder an verschiedenen Ateliers teilgenommen wie beispielsweise den Bau von Solarmobilen, den Einsatz von Strommessgeräten an Haushaltsgeräten, Wasserkraft, Abfall und Recycling sowie Butter schlagen von Hand oder mit dem Mixer um das Thema Energie aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Ein weiteres Highlight war der Stromlose Schultag, bei welchem den Schülern eindrücklich bewusst wurde, wo man im Alltag überall Energie benötigt.


Die Delegation der Schule Saas nimmt stolz das Energieschule Label entgegen. V.l.n.r.: Konstantin Bumann, Schulleiter, Cinzia Bodenmann, Schülerin, Sabine Willisch, Lehrerin, Tristan Lodigiani, Schüler, Christa Bumann, Gemeindevizepräsidentin Saas-Fee und Bernd Kalbermatten, Gemeindeschreiber Saas-Fee

Kastaniendorf Mörel-Filet neu auch Energiestadt

Zum Abschluss des nationalen Energietags wurden die begehrten Energiestadt-Labels offiziell den neu zertifizierten Gemeinden aus der ganzen Schweiz übergeben: neu mit dabei auch das Walliser Dorf Mörel-Filet, das sich nun Energiestadt nennen darf. Mit einem Resultat von 58% hat Mörel-Filet eine Glanzleistung erbracht und die erforderlichen 50% Potenzialausschöpfung zur Erlangung des Energiestadt-Labels mehr als erfüllt. Die Gemeinde engagiert sich stark für den Erhalt der Artenvielfalt und einen sinnvollen und nachhaltigen Umgang mit Energie. Nebst einem Wohnbauförderreglement basierend auf Energieeffizienz hat die Gemeinde auch Ihre Liegenschaften umfassend saniert und produziert in einem Holzschnitzelwärmeverbund und mit einer Photovoltaik-Anlage ihre eigene erneuerbare Energie.

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